So kommen auch andere mit Ihrer Persönlichkeitsentwicklung klar

Ein Teilnehmer des 7 Wochen “Ich fühl’ mich gut!”-Programms hat mich ein Thema gebracht, das so wichtig ist und gleichzeitig nur selten beachtet wird.

Was passiert mit Ihrem Umfeld, wenn Sie sich weiterentwickeln, neue Verhaltensweisen erlernen und Rahmenbedingungen ändern?

Nicht immer reagieren Familie und Freunde positiv auf Veränderungen. Besonders nicht, wenn sie nicht gefragt oder involviert wurden. Da treten dann schon einmal Spannungsfelder auf.

Veränderungen werden oft als Kritik aufgefasst

Der beste Freund, mit dem man sich Freitagabends zu einem Bier zusammengesetzt und sich über Gott und die Welt beschwert hat, trinkt plötzlich nur noch Leitungswasser und sagt einem man solle sich doch auf das Positive im Leben konzentrieren?

Der, der hier von etwas Neuem überrascht wird, sieht das oft als Kritik an dem bisherigen. Bier trinken und jammern – das war jahrelang die Tradition. Und plötzlich ist das nicht mehr gut genug? War es das vielleicht noch nie? Der andere hat doch unsere Bierabende auch genossen – oder etwa nicht? Bin ich noch Teil seiner Welt? Bin ich ihm noch wichtig?

Oft kommen mit veränderten Verhaltensweisen auch neue Freunde. Da kann es dann besonders schwierig für die bisherigen Beziehungen werden.

Jede Änderung bewirkt Änderungen im System, im Umfeld. Sollte man sich deshalb nicht weiterentwickeln? Nein, natürlich nicht!

Aber Sie können ein paar Dinge beachten!

Wie können Spannungsfelder reduziert werden?

Bewusstsein

Seien Sie sich bewusst, was Ihre Änderungen für Ihr Umfeld bedeuten. Sie ändern nicht nur sich, sondern auch Beziehungen und Rahmenbedingungen mit bzw. für andere Personen. Diese Personen haben Sie vermutlich nicht gefragt, ob ihnen das Recht ist. Seien Sie also geduldig!

 

Geben Sie sich und einander Zeit

Wenn Sie gerade etwas Neues für sich entdeckt haben, beschäftigen Sie sich anfangs besonders stark damit. Sie machen morgens und abends Yoga, erzählen jedem von Ihrem fantastischen, lebensverändernden Coaching oder essen nur noch Rohkost.

Genau das überrumpelt oft auch Freunde und Familie. Das ist neu und viel. Das ist jedoch etwas, was sich teilweise mit der Zeit von selbst regelt. Nicht alles, was anfangs überschwänglich praktiziert wird, bleibt lange so.
Gleichzeitig erlaubt Zeit auch dem Umfeld, sich Gedanken zu machen, sich mit anzupassen oder zumindest zu verstehen, was gerade bei Ihnen abläuft.

 

Beteiligen Sie Ihr Umfeld am Prozess

Reden Sie darüber. Erklären Sie die Hintergründe und wie sich Ihr Wunsch nach Änderung entwickelt hat. Lassen Sie die anderen wissen, warum es wichtig für Sie ist und was Sie sich davon erhoffen.

 

Machen Sie nicht schlecht, was vorher war

Es ist in Ordnung und sogar gut, dass Sie die Änderung als Verbesserung ansehen! Geben Sie jedoch nicht Ihrem Umfeld das Gefühl, dass es so, wie es vorher war, schlecht war. (siehe auch “Feiern, was bisher war“)

 

Erwarten Sie nicht, dass andere voller Motivation mitziehen

Es ist schön, dass Sie an sich und Ihrem Leben arbeiten und Neues entdecken, was Ihnen weiterhilft. Erwarten Sie jedoch nicht, dass Ihr Umfeld mitzieht. Nicht jeder möchte Hypnose ausprobieren, auch wenn es Ihnen so gut geholfen hat, mit dem Rauchen aufzuhören!  Nicht jeder ist am gleichen Punkt wie Sie. Nicht jeder hat das Bedürfnis oder die Kraft, etwas zu verändern. Nicht jede Strategie, die gut für Sie passt, passt auch gut für andere. Akzeptieren Sie das!

 

Setzen Sie Prioritäten

Ich möchte hier ganz offen sein. Manche Veränderungen führen dazu, dass Sie Freunde (und Familienbeziehungen) verlieren. (Und neue gewinnen!) Wenn Sie als Alkoholiker trocken werden und bleiben wollen, können Sie nicht Teil eines Freundeskreises sein, der sich lediglich zum Bier trinken trifft.

Treffen Sie keine überhasteten Entscheidungen und seien Sie ehrlich zu sich und Ihrem Umfeld. Wenn sich Bedürfnisse und Lebensweisen sehr verändert haben, kann es manchmal besser sein, getrennte Wege zu gehen. Dabei komme ich aber nochmal auf den weiter oben genannten Punkt zurück: Ohne das Bisherige schlecht zu machen!

 

Welche Strategien fehlen Ihnen noch? Welche Erfahrungen haben Sie mit diesem Thema gemacht? Ich freue mich auf Ihren Kommentar! 🙂

 

 

 

2 thoughts on “So kommen auch andere mit Ihrer Persönlichkeitsentwicklung klar”

  1. Ein sehr schöner Beitrag, liebe Elisabeth! 😊 Wie du schon schreibst, nicht jede Veränderung hält in ihrer Intensität besonders lange an. Wenn ich eine Veränderung plane, kommuniziere ich sie nicht übereilig. Zum einen nehme ich mir selbst den Druck, eine Veränderung durchziehen zu MÜSSEN (vor allem wenns um Veränderungen geht, bei denen sich meine persönliche Meinung noch leicht ändern kann) um nicht vor Freunden nicht blöd da zu stehen. Zum anderen kann ich mein Vorhaben viel glaubwürdiger und spezifischer argumentieren und zeigen: “Hey, ich mag dich noch immer, auch wenn ich mich weiterentwickle!”. Natürlich passt dieses Vorgehen nicht auf jede Veränderung, aber sehr oft hilfts mir, wenn ich nicht alles gleich rausposaune, was ich vorhab 😉

    1. Elisabeth Krüger

      Danke für deine Rückmeldung, das freut mich total, miz! 🙂 Danke auch, dass du uns sagst, wie du das handhabst! Das ist sicher für andere MitleserInnen auch interessant und sehr hilfreich! Schönen Freitag und ein tolles Wochenende!

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